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Novelle der Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte darf nicht an Kostenfragen scheitern

Die Novellierung der Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte (ÄÄpprO) steht wieder auf dem Spiel. Vor dem Hintergrund von Unstimmigkeiten über deren Finanzierung appelliert Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer an Bund und Länder, diese wichtige Reform nicht an Streitigkeiten über die Übernahme von Kosten scheitern zu lassen.

„Es wäre kein gutes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn die bereits 2017 im Masterplan Medizinstudium 2020 angekündigte Reform weiter verzögert würde, weil sich Bund und Länder über die Finanzierung nicht einig werden. Sehenden Auges werden das Gemeinwohl, die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen des Landes geschwächt, gerade im ländlichen Raum. Denn gute medizinische Versorgung ist ein unschätzbarer Standortfaktor für die Menschen und die Unternehmen und braucht Ärztinnen und Ärzte, die auf dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung ausgebildet wurden“, so Bayerns Ärztekammerpräsident.

In der Reform sieht Quitterer die Grundlage für eine der Zeit angemessene Ausbildungsordnung für den ärztlichen Beruf, mit der dringend benötigte Veränderungen im Medizinstudium verwirklicht werden könnten: „Das Medizinstudium braucht Erneuerung. Mit der neuen Bildungsordnung sollen die Inhalte der ärztlichen Ausbildung und der Lehre dem medizinischen, didaktischen und digitalen Fortschritt angepasst werden. Zudem soll das wissenschaftliche Arbeiten sowie die praktische und kompetenzorientierte Ausbildung gestärkt und sozialen Fähigkeiten eine größere Bedeutung beigemessen werden.“ Neben Wissenschaft und Forschung seien gerade praktische Erfahrungen und die Arbeit am Patienten für die erfolgreiche Ausübung des Arztberufs und somit die Qualität der Patientenversorgung entscheidend. „Deshalb sollte die Politik endlich die Reform umsetzen und die Studierenden sowie die Patientinnen und Patienten nicht länger im Stich lassen“, bekräftigt Quitterer.

Anfang Februar war ein Schreiben der Kultusministerkonferenz an Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach bekannt geworden. Darin erklärten die Kultusministerinnen und -minister der Länder, dass sie eine Verabschiedung der Novelle der ÄApprO im Bundesrat nur empfehlen könnten, wenn die Bundesseite eine substantielle finanzielle Beteiligung an den Umsetzungskosten zusichere.

Pressestelle